Varietätenkreuzung -

eine Möglichkeit der Genpoolerweiterung

 

Vernünftige Wege gehen in der Zucht -

Gesundheit ist alles was zählt!

 

 

Die Rauhaar Varietät besitzt von allen 3 Varietäten den engsten Genpool. Im Ursprungsland wurde über Jahrzehnte teilweise sehr eng gezüchtet und leider nur wenig bis gar nicht gesundheitlich untersucht. So gab bzw. gibt es keine Pflicht zur HD/ED/LÜW Untersuchung (betrifft alle 3 Varietäten). Oftmals erfolgte das Röntgen - wenn denn geröntgt wurde - leider ohne Sedierung. Daher gibt es für die Vergangenheit keinerlei Grundlage für die Aussage, ob die Hunde frei von HD/ED/LÜW/OCD etc. waren. Mankann also nicht wirklich von einer "kerngesunden" Rasse sprechen - dafür fehlen die Untersuchungen über all die Jahrzehnte.

 

Beim Rauhaar war lediglich die Untersuchung auf GD (Goniodysplasie) Pflicht.

 

Leider tauchten in den letzten Jahren beim Rauhaar auch Probleme auf: Autoimunerkrankungen (Vasculittis), HD, Krebs etc. Autoimunerkrankungen basieren durchaus auf zu enger Verwandschaft und die HD wird nun festgestellt, da Röntgen in vielen Ländern Pflicht ist (Gott sei Dank). Wenn man nichts untersucht, hat man natürlich auch keine Probleme - aber das ist der falsche Weg in der Rassehundezucht. Daher wird in Deutschland seit Bestehen des HSCD e.V. sehr viels untersucht und auch Studien betrieben.

 

Um den Genpool zu erweitern und somit eine erhöhte genetische Diversität zu schaffen, gibt es schon lange die Möglichkeit der Varietätenkreuzungen:  Kurzhaar x Langhaar (gab es schon früher in NL) und seit ein paar Jahren auch Kurzhaar x Rauhaar. Hierfür gibt es festgelegte Regularien und diese sollte man durchaus auch ausschöpfen und auch immer wieder neu überarbeiten. Denn solche Projektwürfe obliegen der Entwicklung und neuesten Erkenntnissen, daher ist dies immer ein bewegliches Element in der Zucht.

 

Das Hunde aus Varietätenkreuzungen nicht direkt "Rassetypisch" (je Varietät) aussehen, sollte jedem klar sein. Dass diese Hunde ausschließlich zur Erweiterung des Genpools und nicht dem Schönheitswahn dienen, sollte ebenfalls klar sein. Auch sollte stets offen sein, in welcher Varietät die Nachkommen eingesetzt werden können. Denn alle 3 Varietäten benötigen eine größere Diversität und auch der Kurzhaar sollte wieder zu seinem ursprünglichen Rassetyp zurückfinden.

 

Varietätenkreuzungen sollten maßvoll und sehr bedacht gezüchtet werden. Es sind Projektzuchten, die weit über 10 Jahre und länger erfolgen müssen. Ständig NEUe zu kreuzen, ist für mich der völlig falsche Weg unnd weit am Ziel vorbeigeschossen. Die Nachzuchthunde der G1, G2 und G3 sollten zwingend eingesetzt werden und auch die Möglichkeit haben, in beiden Varietäten den Genpool zu erweitern.

 

GELBTRÄGER

 

Was es für mich jedoch ganz klar zu vermeiden gilt ist die Vermehrung der Gelbträger.

Der Holländische Schäferhund hat ein klares Merkmal: er ist gestromt! Genau dies besagt der Standard und man ist dem Standard verpflichtet, wenn man eine FCI Rasse züchtet.

Natürlich ist GELB keine Krankheit - es ist nur eine Farbe. ABER eben die falsche und wenn man bei einem sehr engen Genpool mehr Gelbträger produziert, verkleinert man die Auwahl an Zuchthunden immens! Also genau das Gegenteil von dem, was eine Varietätenkreuzung bezwecken soll. Es ist relativ einfach, dieses Problem zu umgehen: es gibt einen Brindle Test (Vetgen Amerika) und damit kann man strikt vermeiden, dass man gelbe Hunde züchtet und auch Gelbträger produziert.